25.01.2023 Familie, Frauen, Projekte

Ein Lichtblick für jeden

Ihre Arbeit ist lösungsorientiert und das liebt Malva Abraham. Die Sozialarbeiterin leitet die Sozial- und Suchtberatung des Diakonischen Werks Dithmarschen. Jeden Tag wenden sich Menschen an sie, die sich in großer Not und Armut befinden. „Wir können ihnen immer einen Lichtblick geben“, sagt Abraham. Die Devise ihrer Beratungsstelle klingt ausgesprochen optimistisch: „Wir sagen immer, keiner soll die Beratungsstelle ohne Perspektive verlassen.“ In der Regel gelingt das.
Dass dem so ist, liegt am Einsatz von Abraham und ihrer Kollegin. Die beiden haben entsprechend alle Hände voll zu tun, denn sie sind nur zu zweit.
In der Sozialberatung hatten sie es im vergangenen Jahr mit rund 370 Klienten zu tun, das waren 100 mehr als noch im Jahr zuvor. „Und es werden stetig mehr“, sagt Abraham. Sie will nicht jammern, das ist nicht ihre Art. „Da muss man die Ressourcen gut aufteilen“, sagt sie. Lösungsorientiertes arbeiten ist schließlich ihr Ding.
Wovor sie aber Respekt hat, sind die gestiegenen Strom- und Gaspreise. „Die Leute haben Angst vor dem was jetzt kommt“, sagt sie. Und die Menschen haben Angst aus gutem Grund. Abrahams Klienten müssen mit einer Flut an Forderungen für Nachzahlungen rechnen. Und viele werden diese nicht stemmen können. Stromkosten werden nicht vom Jobcenter übernommen. Wer nicht komplett vom Jobcenter abhängig ist, trage auch seine Heizkosten selbst. Für diese Menschen wird es jetzt schwierig. Abraham stellt zudem fest, dass immer mehr Menschen ihre Lebensmittel von der Tafel beziehen und dass sie zunehmend nicht einmal mehr die dafür nötige Zuzahlung in Höhe von zwei Euro bezahlen können. Abraham sieht also eine Welle an Problemen auf sich zu kommen - und hat vorgesorgt. Ende vergangenen Jahres füllte sie ihre Schatullen, um den Menschen in Not helfen und weiter Lichtblicke geben zu können. Die Stiftung Fliege stellte ihr dafür 10.000 Euro zur Verfügung. Jetzt können die Menschen kommen und um Hilfe bitten. Abraham kann helfen.
Eine junge Frau hat bereits profitiert. Für ihre Heizung sollte sie 400 Euro nachzahlen. „Für eine alleinerziehende Mutter, die ein kleines Einkommen hat, ist das eine Menge Geld“, erklärt Abraham.