02.02.2020 Tagebucheintrag

Jürgen Fliege, La Palma

Die ersten Emails kommen rein, dass wir für Regen beten sollen auf der Insel. Die letzten Tropfen für drei Minuten fielen am 3. Januar oder so. Und davor für eine Viertelstunde im Dezember. Die Insel droht zu verdorren. Heute ist Maria Lichtmess und die Weihnachtszeit ist endgültig vorbei. Aber das wird auch nicht helfen, den Regen herbeizubeten. Andere schlagen vor, einen Regentanz zu veranstalten. Ich halte von allem nichts. Einmal kenne ich nur eine Zivilisation, die etwas vom Regentanz verstand, die Hopis in Nordamerika, die für ihren Mais tanzten. Aber die wussten auch, wann überhaupt Regen fallen konnte und das Tanzen Erfolg versprach. Und dann gibt es die endlose Kette von vergeblichen Versuchen, betend der Dürre eins auszuwischen. Beten gegen den Klimawandel wäre dasselbe. Wann lernt ihr endlich das richtige Beten?! Aber welcher Pfarrer traut sich, für solch einen Mist seinen kirchlichen Segen zu geben? Jesus wenigstens nicht. Der hoffte auf wache Schüler und keine eingeschläferten.