01.12.2019 Tagebucheintrag

Jürgen Fliege, Stuttgart

Erster Advent! Vor Tagesanbruch zum Flughafen. Der Winter kommt und ich will unseren langen Winteraufenthalt in La Palma vorbereiten. Der Hund kommt schon mal mit und eine ganze Menge Gepäck. Eine Durchsage mit meinem Namen. Was ist los? – Das Flugzeug kann den Frachtraum für den Hund nicht heizen. Es wird höchsten 12 Grad und der Hund kann sich in seiner Box nicht groß bewegen. Was tun? Mir fällt nicht ein, dass ich meine wattierte Jacke zu ihm bringen könnte. Ist das Tierquälerei, einen Hund bei 12 Grad fünf Stunden lang schlafen zu lassen? Ich weiß das nicht. Ich entscheide mich dafür, ein zögerndes Okay zu geben. Der Hund hat Winterfell. Aber wohl ist mir nicht. Als es beim Ausladen lange dauert, fürchte ich, dass was mit dem Hund ist. Weit gefehlt, der kommt spät, aber lebenslustig wie immer. „Mach dir keinen Kopf, signalisiert er. Ich bin ein Hütehund aus den Schweizer Bergen. Meinst du, meine Vorfahren holte man abends ins Haus?“ – Wie sehr man doch dazu neigt, alles nur durch eine menschliche Brille zu sehen.