20.08.2019 Tagebucheintrag

Jürgen Fliege, Sneem / Irland

Der „Hopi-Indianer“ aus Kalifornien ist wohl älter als ich. Ist er der, auf den wir stoßen sollen oder sollen wir auf einen anderen warten? Als er uns sein Haus am Meer zeigt, sprudelt er nur so seine gesammelten Weisheiten heraus, vom Energieplatz, Kraftort, den Pueblo-Indianern aus Nevada, die er alle kennt. Die Hopi mit ihren Kachina-Geistwesen dort und die Iren mit ihren geisterbesetzten Plätzen, Quellen und Pflanzen hier. Der Mann weiß viel, sehr viel, der hört nicht auf. Er ist zu laut, um die Aufmerksamkeit zu lehren, derer wir alle bedürfen, um ins Lauschen zu kommen, wie der Heilige Benedikt lehrt. Wir ziehen am Abend weiter und übernachten bei einer alten Irin mit klugen blauen Augen und dünnem grauen Haar, die auf Barzahlung besteht, weil sie keine Ahnung habe von so Geldmaschinen. Kluge Frau. Sie wischt ihre nassen Hände am Schürzenkittel ab und lacht verschmitzt.