01.03.2016 Tagebucheintrag

Reise in die Stille

Ich fliege mit dem Hund auf meine Insel. Und wenn man zusammenfasst, was mich dahin zieht, dann ist das: Frische Luft und innerer Friede. Mit der Luft ist es klar! Mitten im Atlantik eine Insel ohne Industrie, wo der einzige Schornstein der Insel fünfzig Kilometer und jenseits des Gebirges qualmt. Aber wieso gibt es hier „inneren Frieden“ umsonst? Was hat dieses Stück Land, was hat diese Insel? Sie hat erst einmal, was alle Inseln haben. Sie ist eine Insel! Und jeder, der ein Schiff betritt, was einen zu einer Insel bringt, der spürt diese Schwingung: Eine Insel ist eine Insel mitten in einem Meer! Und so wirkt sie auf ihre Besucher und Bewohner und schenkt ihnen Halt und Sicherheit. Eine Insel ist eine Mitte und führt einen innerlich dahin. Sie ist selber ein Fels in der Brandung und wirkt auch so auf ihre Bewohner und Besucher. Und wenn es dann noch eine Insel ist, auf der die Tourismusindustrie nicht wirklich Fuß fassen konnte, gesegnet mit Wasser und fruchtbaren Ackerland, dann führt sie mich zurück in ein einfaches Leben im Einklang mit der Natur. Ich schaue in ein tiefes Tal zum Meer herunter. Die Thermik bläst die Luft in einem gewaltigen Strom in die Höhe. Und quasi neben mir, vielleicht fünf Meter entfernt segelt ein Falke auf der Stelle fliegend und auf Beute lauernd. Er fürchtet sich nicht vor mir. Wir beide! Je aus einer anderen Welt. Alles ist gut wie es ist. Ich bin in der Reisegeschwindigkeit der Natur angekommen. Bleibe neben dem Falken stehen. Nichts treibt mich. Und als ich endlich doch Abschied nehme, steht der Vogel immer noch da. Das gefährdete Europa ist weit.