01.05.2017 Tagebucheintrag

Jürgen Fliege, Feldafing

Ich stehe vor meinem Kleiderschrank und suche nach meiner bayrischen Lederhose, den grauen schweren Schafswollsocken und den Schuhen. Die Schuhe werden langsam eng. Man tritt sich im Leben offenbar die Füße breit und breiter. Aber zweimal im Jahr versuche ich ein Bayer zu sein. Wer Bayer sein will, muss eben leiden. Zuerst der Maibaum, mittags ein Geburtstagsempfang, wo mir ein führender Manager sein Leid über die Evangelische Kirche klagt, in der alle was zu sagen haben wollen ohne eine Ahnung zu haben. Dieses Dilemma verschleiern die Kirchenleute meistens und nennen es das „Priestertum aller Gläubigen“.  Hört sich gut an.