Freudige Überraschung

Foto: Franz Roge
Er ist ein Macher. Er öffnet die Kirchen, wenn andere sie schließen, er gründet Musikgruppen ruft dazu einen internationalen Wettbewerb ins Leben, er saniert Kirchen, betreibt einen Labyrinthpark - und verliert niemals die Menschen in seiner Gemeinde aus den Augen. Pfarrer Thomas Dietz (65) ist neu im Kuratorium der Stiftung Fliege. Er war 38 Jahre lang der Pfarrer der evangelischen Kirchengemeinde Schönfeld in Brandenburg und hat dort viel angeschoben. Jetzt zieht er sich in den Ruhestand zurück. Doch nur weil sein Beruf wegfällt, ist seine Berufung nicht dahin. Er wirkt weiter - die Stiftung Fliege eröffnet ihm diesbezüglich neue Möglichkeiten. Wie seine Kollegen im Kuratorium der Stiftung hat Dietz 30.000 Euro zur Verfügung, um Bedürftigen unbürokratisch Lichtblicke zu verschaffen. Heuer verteilte Dietz bereits 10.000 Euro. Und weil er immer etwas mehr will, immer etwas weiter geht, als normal, war sein Weg auch diesmal unkonventionell. Mit seiner Frau Gudrun (63) besprach er genau, wie er die 10.000 Euro ausgeben könnte. „Wo löst das Lebensmut aus“, fragte er seine Frau. „Wo ist es gut angebracht?“ Die beiden identifizierten fünf Haushalte in der Pfarrgemeinde, die eine Finanzspritze gut gebrauchen können.„Wenn es einem so leicht gemacht wird, anderen eine Freude zu machen, kann man sich auch Mühe geben, dass die Freude besonders schön ist“, findet der Pfarrer. Also plante er eine Überraschung. Er und seine Frau konnten die Kontonummern der Betroffenen herausfinden und das Geld überweisen, ohne es anzukündigen. Im Verwendungszweck stand die Erklärung, wofür es zu verwenden ist. Die Betroffenen waren nicht nur vollkommen überrascht. „Die waren völlig aufgelöst“, freut sich Dietz. Die waren selig. Die Überraschung ist gelungen. Die einen konnten damit die Beerdigung ihres Kindes bezahlen, eine schwer kranke, ältere Frau bekam ein neues Bett, zwei Menschen, die beatmet werden, konnten einen Ausflug an die Ostsee unternehmen und eine alleinerziehende Mutter bekam einen Zuschuss für ein Auto. Als Rentner werden Dietz und seine Frau ihre alte Pfarrgemeinde bald verlassen, um einem Nachfolger nicht im Weg zu stehen. Doch auch in den kommenden zwei Jahren wird der Pfarrer jeweils 10.000 Euro der Stiftung Fliege verteilen dürfen. Dietz stellt das nicht vor Probleme. Er ist schließlich Pfarrer aus Berufung. Er hört auch künftig genau hin, wenn die Menschen ihm seine Sorgen erzählen.
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