Jürgen Fliege, Salzburg
Es regnet die typischen Salzburger Bindfäden, Schnürerl. Ich bin mit Dietmar Heimes, Rayonex unterwegs. Im Radio die Nachricht, dass Niki Lauda gestorben ist. Ich erinnere mich, dass er einmal Pate bei einer meiner Kindstaufen gewesen ist und beschließe dem Patenkind ein Trost- und Beileidswort zu schicken. Die Liebe, die man in Form der Trauer fühlt, übersteigt sofort die Schwelle des Todes und leuchtet auch von der anderen Seite auf unser Leben. Wenn wir im Laufe unseres Lebens jemanden suchen, der uns lieb hat und gestorben ist, um im Himmel Unterkünfte für uns zu belegen, dann trägt diese Liebe. Wir kennen jemanden im Himmel, der uns liebt und segnet. Das ist für die Seele viel viel wert.
Ist es da eigentlich noch wichtig, sich über die politischen Skandale in unserem Nachbarland Gedanken zu machen? Es zeigt doch nur, dass die Mitbürger unter uns, die sich als letzte Bastion von Volkes Stimme aufführen, nicht gerade die Auswahl der Edelsten ist. Es gibt nicht nur Unterschichten-Fernsehen. Es gibt auch Unterschichten-Politik. Es hat eben keinen Zweck, nur für seine Klientel Politik zu machen. Die Reichen für die Reichen, die Unterdrückten für die Unterdrückten. Die entscheidende Frage ist, wie man Politik für die anderen macht. Kann man das?
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