17.09.2018 Tagebucheintrag

Jürgen Fliege, Starnberger See

Scheiße! Unser freilaufender Hund hat dreißig Meter hinter mir mitten auf den Weg gekackt. Ausgerechnet vor einem Biergarten. Ich auf dem Fahrrad sehe es gerade noch aus den Augenwinkeln, bevor ich um die Ecke radle. „Das hat er noch nie gemacht!“, und weil ich keine Plastiktüte bei mir habe, fahre ich weiter. Ich werde später am Nachmittag mit so einer Hundetüte bewaffnet zurückkommen. Drei Stunden später! Ohne Hund! Kurz vor dem Haufen. Zwei alte Damen auf einer Bank sehen mich kommen und schreien los, dass ich ein bodenlos rücksichtsloser Mensch sei, weil der Hund… Ich ducke mich und fahre etwas beschämt an ihnen vorbei. Als ich den Haufen erreiche, steige ich vom Rad, bücke mich, lese den Haufen in die Tüte. Da kommen zwei alte Wandersleute und halten an. „Darf ich meinem Begleiter sagen, wer sie sind?“ fragt mich der eine. Ich nicke und las mich nicht stören. „Das ist Pfarrer Fliege! Er ist immer Vorbild. Schau mal, er beseitigt fremde Hundehaufen! Er ist eben ein Vorbild.“ Das lass ich mal grinsend so stehen.