Halt für Entwurzelte
Pfarrerin Friederike Kaltofen, Kirchspiel Groitzsch
Jemanden auffangen, wenn er durch das soziale Netz fällt, das ist es, was die Stiftung Fliege jedes Jahr Pfarrern und Pfarrerinnen ermöglicht. Zum Beispiel Friederike Kaltofen aus der Gemeinde Kirchspiel Groitzsch. In einem vom Braunkohletagebau geprägten ländlichen Gebiet hat sie es mit Menschen zu tun, die ihre Heimat verlassen müssen. Unter anderem half sie einer zweifachen Mutter. Friederike Kaltofen: „Sie hat schweres Rheuma, ihre Rente ist so gering, dass sie manchmal abends nicht mehr weiß, was sie den Kindern kochen soll. Ich kenne sie schon lange, denn sie hilft in der Kirche, im Pfarrhaus und steht auch immer wieder in der Küche. Jeden noch so kleinen Job nimmt sie an, und engagiert sich dazu ehrenamtlich. Für ehemalige DDR-Bürger nicht ungewöhnlich, hat sie sich erst spät taufen lassen. Sie ist der Gemeinschaft in der Kirche dankbar und will mit ihrer Arbeit etwas zurückgeben. Wenn ich dann aber sehe, dass es ihr so schlecht geht, dass sie als gelernte Logopädin auch Putzjobs annimmt, macht mich das wütend. Es gibt eben auch in Deutschland noch eklatante Ungerechtigkeiten, das soziale Netz hat Lücken.“
Dann gibt es noch eine junge Frau, die mit ihrer Arbeitskraft einen kleinen Hof aufrecht hält, sich rührend um ihren kranken Vater kümmert und bis vor kurzem auch noch eine demenzkranke Großmutter versorgen musste. „Obwohl sie sich eine Ausbildung mit mehreren Nebenjobs finanziert, findet sie immer noch die Zeit, sich in unserer Jugendarbeit zu engagieren. Ihr konnten wir jetzt eine wertvolle Starthilfe für den Beruf geben“, so die Pfarrerin.
Bank für Sozialwirtschaft
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