Eine kleine Welt wird größer: Ein Autositz für Julius
Kirchengemeinde Emmaus Goldbach-Wangenheim
Pfarrer Ralf Kühlwetter-Uhle hatte sich dafür stark gemacht, die tapfere Mutter von Julius zu unterstützen. Der 27-Jährige leidet unter anderem an einer so genannten Tetraspastik. Alle vier Extremitäten sind gelähmt. Der alte Bus der Familie war den veränderten Bedürfnissen des jungen Mannes nicht mehr gewachsen gewesen. Kristina Gehb: „Wir hatten dort eine Rampe, über die man den Rollstuhl von Julius hineinschieben konnte. Zwei Mal die Woche müssen wir 30 km weit nach Erfurt fahren und so saß er dann im Rolli festgeschnallt neben mir. Doch es wackelte. Egal, wie vorsichtig und langsam ich auch unterwegs war, der Rollstuhl war so unruhig, dass Julius die ganze Fahrt über Schmerzen leiden musste. Früher, als er noch nicht so steif war, konnten wir ihn zu zweit rüber auf den Beifahrersitz heben. Doch inzwischen hat sich sein Körper so verhärtet, dass er immer mit dem Bein hängenblieb. Jede Fahrt war ein Kampf und es ließ mich verzweifeln, dass ich ihm das immer zumuten musste.“ Abhilfe schaffte nun eine spezielle Konstruktion, bei der ein Sitz aus dem Wagen geschwenkt wird, auf den man den Jungen nur vorher setzen muss. Die Stiftung Fliege hat das neue Auto ermöglicht. Für die Familie bedeutet das Tag für Tag eine kleine Erleichterung bei all den Schwierigkeiten, die die Behinderungen von Julius mit sich bringen. Weil sich sein Zustand durch zahllose Therapien nicht wirklich verbesserte, rieten die Ärzte, mit ihm Dinge zu unternehmen, die ihm Spaß machen. Ob es ein Besuch auf einer Traktorenmesse ist oder aber so eine wichtige Fahrt wie kürzlich der Besuch bei einer befreundeten Osteopathin in den Niederlanden, das Reisen ist für Julius heute nicht mehr mit schlimmen Schmerzen verbunden.
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