Wo man Obdachlose nicht im Regen stehen lässt
Das Diakonische Werk in Oldenburg
Wenn man Heinz-Hermann Buse nach der Motivation für sein Engagement fragt, dann argumentiert er sofort mit Jesus. Das ist umso erstaunlicher, weil er kein Pfarrer, sondern Sozialarbeiter und Geschäftsführer des Diakonischen Werks der Evangelischen Kirche in Oldenburg ist. Im Rahmen des Projekts „Volle Teller für leere Geldbeutel“ hilft er Menschen, die auf der Straße leben. Obdachlosen, Gestrauchelten und allen, denen scheinbar die Rückkehr in unser normales System verwehrt ist.
Und diese Arbeit mündet nicht immer in Hilfe zur Selbsthilfe. Nicht immer kommt am Ende das heraus, was wir als Erfolg definieren. Doch gerade deswegen ist diese Unterstützung so wichtig. Buse: „Jesus hat auch nicht danach gefragt, wie seine Hilfe nützt, wie seine Botschaften bei den Menschen ankommen. Er hat geholfen und gesagt: ‚jetzt geht hin und macht es‘. Er hat ihnen bei den ersten Schritten auf einem neuen Weg geholfen. Ganz ohne die Bedingung, dass sie diesen dann auch alleine zuende gehen müssen.“ Gerade im Bereich der Arbeit mit Obdachlosen gebe es auch Brüche. „Wenn jemand jahre- oder jahrzehntelang auf der Straße gelebt hat, mit Alkoholproblemen zu tun hat und keinen geregelten Tagesablauf mehr gewöhnt ist, dann kann man ihn nicht einfach in eine Sozialwohnung setzen und erwarten, dass er klarkommt“, so Buse.
In der Begegnungsstätte bekommen die Menschen eine Adresse, die ihnen den Bezug von Sozialleistungen ermöglicht, können gegen geringes Entgelt eine warme und gehaltvolle Mahlzeit einnehmen und werden medizinisch grundversorgt. Es gibt Waschgelegenheiten und Hygieneartikel. „Obdachlos sein, das heißt doch nicht, dass man seine Würde verloren hat“, so Heinz-Hermann Buse. „Wir stehen den Menschen bei. Die Unterstützung der Stiftung Fliege ist dabei eine wertvolle Hilfe."
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