Die erste Anlaufstelle
Der Caritasverband Offenburg-Kehl e.V. hilft Menschen, ihr Leben zu leben
Christiane Berg sieht es als ihre Aufgabe, anderen Menschen zu dem Leben zu verhelfen, dass sie leben wollen. Die diplomierte Sozialpädagogin arbeitet für den Caritas-Sozialdienst des Caritasverbands Offenburg-Kehl e.V. Sie ist quasi die Clearingstelle der Caritas in Offenburg. Zu ihr kann jeder kommen, egal was für ein Problem er hat. Die 42-Jährige steht mit Rat und Tat bereit. Die Hilferufe ihrer Besucher reichen von, „ich habe kein Geld mehr auf dem Konto und brauche etwas zu essen“ bis „ich will eine Bewerbung schreiben und weiß nicht wie“, von „ich brauche einen Pflegeplatz für meine Mutter“ bis hin zu „Hilfe, mein Kind wird gemobbt, was kann ich tun“.
Christiane Berg hört sich alle Probleme an und verweist die Menschen dann weiter an die Spezialisten im Haus oder an externe Fachstellen. Die Caritas selbst hält einen Strauß an Beratungsdiensten bereit, die Menschen in schwierigen Situationen weiterhelfen können. So zum Beispiel die Migrationsberatung, die Schuldnerberatung oder den Sozialpsychiatrischen Dienst. Berg selbst ist die Spezialistin für Trennungen und Scheidungen, denn in diesem Fachbereich berät sie neben der allgemeinen Anlaufstelle.
Berg schickt also nicht alle weiter, die sich an sie wenden. Seit 2014 arbeitet sie für den Caritassozialdienst. Mittlerweile hat sie zahlreiche Menschen unter ihren persönlichen Fittichen. Familie A. zum Beispiel. Seit über fünf Jahren wendet sich Frau A. immer wieder an Berg, wenn Probleme auftauchen. „Sie hat ein hartes Los“, sagt die Sozialpädagogin. Sie, ihr Mann und ihr Sohn sind alle teilweise oder zu hundert Prozent behindert. Doch Frau A. nimmt ihr Leben in die Hand. „Sie ist wirklich pfiffig“, sagt Berg. Wenn sie nicht mehr weiter weiß, hilft Berg.
Als A. große Probleme mit den Zähnen bekam und die erforderliche Behandlung nicht selbst finanzieren konnte, recherchierte sie, welche Möglichkeiten es in so einem Fall gibt. Erst dann wandte sie sich an Berg und bat sie, ihr beim Ausfüllen eines Antrages zu helfen. Berg sagte sofort zu. Ihr gefällt es, wenn jemand sein Leben selbst in die Hand nimmt. „So etwas finde ich unterstützenswert“, sagt sie. Und so kam es, dass Berg A. beim Ausfüllen des Antrages für die Stiftung Fliege half.
Jetzt kann A.s Zahnbehandlung mit Unterstützung der Stiftung in Angriff genommen werden. Christiane Berg sieht es als ihre Aufgabe, anderen Menschen zu dem Leben zu verhelfen, dass sie leben wollen. Mission erfüllt.
Von Victoria Weber
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