Ein Schutzort für Menschen in Bedrängnis
Forum Asyl mit St. Christophorus, Berlin-Neukölln
Michael Haas-Busch ist überzeugt, dass er für eine gute Sache kämpft, wenn er sich für das Kirchenasyl einsetzt. Kirchenasyl gibt Menschen eine neue Lebensperspektive. Es geht dabei um Leib und Leben. Es geht um Rettung in letzter Sekunde und es geht um Hoffnung.
Der 41-Jährige arbeitet für die Caritas im Erzbistum Berlin und ist dort für die Koordination der gemeindlichen Flüchtlingsarbeit zuständig. In seiner Freizeit engagiert er sich zusätzlich in der Kirchengemeinde von St. Christophorus in Berlin-Neukölln. Diese Gemeinde gewährt Flüchtlingen, die von Abschiebung bedroht sind, seit über 20 Jahren Kirchenasyl. Sie war der Vorreiter im Bistum und bisher konnte dort in jedem Fall eine Lösung gefunden werden. Kirchenasyl wird mit Bedacht gewährt. Jeder Fall wird vorher geprüft. Gibt es keine Chance, eine Abschiebung verhindern zu können, gibt es kein Kirchenasyl.
Im Erzbistum Berlin gibt es dennoch nur wenige Gemeinden, die bereit sind, diesen Weg zu gehen. Wenn Haas-Busch im Namen der Caritas versucht, andere Gemeinden für das Kirchenasyl zu motivieren, tut er sich schwer. Seine Ansprechpartner zweifeln an der Rechtmäßigkeit des Kirchenasyls oder sie verzweifeln am Aufwand. Denn wer wie Haas-Busch den „Heiligen Ort als Schutzort für Menschen in Bedrängnis“ versteht, hat viel zu tun.
In St. Christophorus sorgen rund 20 engagierte Ehrenamtliche dafür, dass die Gemeinde Flüchtlingen Schutz gewähren kann. Dazu braucht es jede Menge Geld und ein gutes Netzwerk. Doch Haas-Busch und seine Mitstreiter finden, es lohnt sich. Es sei eine Bereicherung, für sie selbst, die Gemeinde und die Flüchtlinge. Die Stiftung Fliege hat ihr Unterfangen jetzt mit 10.000 Euro gefördert.
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