Jürgen Fliege
Ich bin Jürgen Fliege und Sie sind hier bei der Fliegestiftung. Sie sind willkommen.
Ob Sie nun selbst in größter Not sind und nach Trost und Hilfe suchen oder ob Sie sich bei uns engagieren wollen. Unsere Stiftung lebt davon, dass wir Spendern und denen, denen wir helfen, auf Augenhöhe begegnen. Wir erleben uns für kostbare Momente als eine Gemeinschaft. Beide Seiten sind davon berührt. Das tut gut. Es ist ein Trost für uns alle.
Helfen tun viele. Gott sei Dank! Das soziale Netz ist so eng geknüpft in unserem Land. Und dennoch! Man gerät auch bei uns unverschuldet zwischen alle Zuständigkeiten. Unsere Erfahrung lehrt uns aber, dass Geld allein nicht hilft. Geld und Trost ist die Medizin und das Mittel der Wahl. Auf Augenhöhe beistehen und eine oft schamhaft abgebrochene Kommunikation überbrücken und das Loch im jeweiligen sozialen Netz flicken – das ist es, was uns ausmacht. Dazu bedienen wir uns momentan eines wachsenden Netzwerks von Geistlichen aller Konfessionen. Die rufen uns stellvertretend für notleidende Menschen um Hilfe an und wir bitten sie, die Hilfsgesuche, die uns direkt erreichen, fürsorglich zu begleiten. Es geht immer um Trost und Hilfe.
Hier nun stellen wir uns Ihnen vor, die stillen Helfer und Spender, mancher Priester und manche Pfarrerin, die in ihrer Arbeit von unserer Stiftung unterstützt wurden, und wir, die die Stiftung leiten und verwalten. Wir freuen uns über Ihr Interesse.
Spender der Fliegestiftung
Wir sind nicht in Amerika. Da ist es durchaus üblich, dass die großen und kleinen SpenderInnen mit vollem Namen in der Öffentlichkeit gefeiert werden. Bei uns wirken sie lieber still im Hintergrund, tauchen selbstverständlich mit Namen und Spende in den Jahresabschlüssen der Stiftung auf. Aber sonst geben sie gerne aus der Stille und Selbstverständlichkeit heraus.
Sie kommen aus allen gesellschaftlichen Schichten und haben in den vielen zurückliegenden Fernsehjahren mitbekommen, wem die Stiftung beisteht, eben Menschen, die oft genug in einer doppelten Notsituation oder auch lebensbedroht um Hilfe rufen. Sie geben aus einem Gefühl großer Dankbarkeit heraus.
Nachlassspender
Die vielen SpenderInnen erinnern mich an biblische Szenen, wenn sie uns allmonatlich oder am Jahresende ein „Scherflein“ überweisen. Dann und wann aber lerne ich die Spender gar nicht mehr persönlich kennen, weil sie ohne viel Aufhebens die Arbeit unserer Stiftung in ihrem Testament berücksichtigt haben. Und darum kommt es durchaus vor, dass ich in dieser selbstgewählten Stille irgendwann auf einen fremden Friedhof gehe und danke sage.
Wir gehören zusammen. Die Helfer und die Hilfsbedürftigen, die Verstorbenen und die Lebenden.
Ferien für Pflegekinder
Verschiedene Maßnahmen und Menschen hat Pfarrer Andreas Thibaut aus Oldenburg mit seinem Geld der Stiftung Fliege unterstützt. Besonders am Herzen lag es ihm aber, einen engagierten Minijobber aus seinem ökumenischen Arbeitskreis Wohnungslosenhilfe zu unterstützen. Matthias Marx bietet in Absprache mit dem Jugendamt regelmäßige Ferienfreizeiten für Pflegekinder an. Der dafür notwendige Kleinbus war nach vielen Jahren im Einsatz nicht mehr zu reparieren. Dank der Stiftung Fliege kann dieses Projekt nun weiterlaufen.
Professor Thilo Kleine
Jürgen Fliege und seine Stiftung haben immer dort geholfen, wo soziale Netze den in Not geratenen Menschen nicht mehr auffangen, wo ihn schwere Krankheit und Schicksalsschläge zu erdrücken schienen. Entschlossen und unkonventionell wurde die Fliege-Stiftung hier tätig.
Das neue Konzept der Fliege-Stiftung folgt nun der Erkenntnis, dass neben der materiellen Hilfe auch die sich um die Seele sorgende Zuwendung wichtig ist.
Unsere Pfarrer kennen die sozialen Abgründe in ihren Gemeinden. Sie wissen, wem sie sich zuwenden müssen, mit ihrer ganzen Empathie und den Mitteln der Fliege-Stiftung. Dass ich diese Arbeit begleiten und unterstützen darf, ist für mich ein großes Privileg.
Ein Autositz für Julius
Pfarrer Ralf Kühlwetter-Uhle hatte sich dafür stark gemacht, die tapfere Mutter von Julius zu unterstützen. Der 27-Jährige leidet unter anderem an einer so genannten Tetraspastik. Alle vier Extremitäten sind gelähmt. Der alte Bus der Familie war den veränderten Bedürfnissen des jungen Mannes nicht mehr gewachsen gewesen. Jede Fahrt war ein Kampf unter Schmerzen.
Abhilfe schaffte nun eine spezielle Konstruktion, bei der ein Sitz aus dem Wagen geschwenkt wird, auf den man den Jungen setzt. Die Stiftung Fliege hat das neue Auto ermöglicht. Für die Familie bedeutet das Tag für Tag eine kleine Erleichterung bei all den Schwierigkeiten, die die Behinderungen von Julius mit sich bringen.
Vesperkirche Nürnberg
Sie haben den wichtigsten Ort ihrer Gemeinde geöffnet in Nürnberg: Im Rahmen der nun schon zum zweiten Mal stattfindenden Vesperkirche erwarten zahlreiche ehrenamtliche Helfer Obdachlose aus der Region in ihrer Kirche. Eine warme Mahlzeit für den symbolischen Preis von einem Euro lockt Bedürftige, doch vor Ort bekommen sie viel mehr als nur das. Pfarrer Bernd Reuther: „Schon bei der Morgenandacht sind die Gäste mit dem Herzen dabei. Vielen merkt man an, dass sie lange nicht mehr in einem Gottesdienst waren. Doch die vertrauten Formeln kommen dann ganz schnell wieder. Auch bei der Schlussandacht ist unsere Kirche immer gut besucht. Dazu kommen dann die Anliegen, die an mich als Seelsorger herangetragen werden.“ Vor Ort gibt es Beratungsangebote, einen kostenlosen Haarschnitt und dergleichen mehr. Ein wahres Mammutprojekt ist diese Aktion, die nun regelmäßig im Januar und Februar in Nürnberg stattfindet. Weil es beim ersten Mal, 2016, noch zu wenige Sponsoren gab, da sich viele nicht so recht vorstellen konnten, was „Vesperkirche“ bedeutet, konnte die Stiftung Fliege eine wichtige Finanzierungslücke schließen und so wertvolle Anschubhilfe für das besondere Projekt leisten.
Dr. Rupert Graf Strachwitz
Seit es sie gibt, bin ich bei der Stiftung Fliege engagiert. Das sind fast 20 Jahre. Und immer wieder bin ich erstaunt und überrascht, wieviele Löcher unser angeblich so dicht gewebtes soziales Netz hat. Jeden Tag geraten Menschen auch in Deutschland in Not – durch Krankheit oder äußere Umstände, natürlich ab und an durch eigene Fehler – und bekommen keine Hilfe.
Jürgen Fliege hat es sich zur Aufgabe gemacht, solche Menschen vorzustellen und ihnen zu helfen. Wir werden dadurch daran erinnert, dass auch wir vielleicht schon morgen Hilfe brauchen. Wie den meisten Menschen würde es dann wohl auch uns schwerfallen, um diese Hilfe zu bitten. Deswegen hat sich die Stiftung Fliege immer bemüht, Menschen in Not aufzuspüren, über viele Jahre mit Hilfe des Fernsehens, heute vor allem mit Hilfe von Pfarrern. Jedes Jahr erzählen sie uns Geschichten. Jedes Jahr sind wir traurig, daß wir nicht viel mehr tun können. Aber jedes Jahr können wir ein klein wenig helfen. Deshalb bleibe ich gern dabei.
Wo aus Flüchtlingen „Neubürger“ werden
Das Café Grenzenlos der Evangelisch-Reformierten Gemeine Neu-Isenburg
Ob die Menschen, die in diesen Tagen aus vielen Kriegsgebieten dieser Welt zu uns flüchten, Teil der Gesellschaft werden, das hängt ganz entscheidend davon ab, wie wir mit ihnen umgehen. Pfarrer Matthias Loesch aus Neu-Isenburg hat in seinem Wirkungskreis ein ganzes Bündel von Maßnahmen dazu ergriffen. In seiner Gemeinde befindet sich ein Zentrum der Flüchtlingsarbeit von Neu-Isenburg. Direkten Austausch, auch für die Flüchtlinge untereinander, gibt es in seinem „Café Grenzenlos“. Informationen, Tipps und praktische Hilfen wie Sprachkurse oder Unterstützung bei Behördenangelegenheiten erfahren die Menschen hier. „Ich spreche lieber von Neubürgern als von Flüchtlingen“, so Matthias Loesch, „denn auch wenn wir nicht wissen, wie lange sie bei uns bleiben werden, momentan sind sie doch genau das: neue Bürger unserer Stadt.“
Ein Kleinbus bringt verschiedene Kulturen zusammen
Während woanders nur geredet wird, über Sinn und Zweck der Integration von Menschen, die aus Krisengebieten zu uns geflüchtet sind, packt Pastor Siegfried Winkler in seiner Gemeinde in München an. „In unserem Gemeindehaus gibt es viele Begegnungsmöglichkeiten und Weiterbildungsangebote. Allerdings wohnen sie in einem Haus, das etwas abseits im Industriegebiet liegt. Etwa 300-350 Leute sind dort derzeit untergebracht, vor allem junge Familien aus unterschiedlichen Ländern, Kontinenten und Kulturkreisen.“ Damit gerade auch die Frauen – die oft nicht alleine Trambahn fahren sollen oder sich auch nicht trauen – an den Aktivitäten im Gemeindezentrum teilhaben können, ist der Kleinbus, den die Gemeinde jetzt dank der Unterstützung der Fliege-Stiftung anschaffen konnte, so ungeheuer wichtig.
Lebensretter auf vier Beinen
Wenn man die zehnjährige Mia-Sophie auf den Feldern rund um Stadtallendorf heute mit zwei Hunden und einem Pferd spielen sieht, dann kann man sich kaum vorstellen, dass so etwas noch vor einem Jahr nicht möglich gewesen wäre: Das Mädchen leidet an Diabetes. Wenn sie selbstvergessen spielt oder sich körperlich verausgabt, kann Mia-Sophie plötzlich ins Koma fallen. Sie merkt selbst nicht, wenn ihr Blutzuckerspiegel gefährlich absinkt. Früher musste sie daher immer von ihrer Mutter begleitet werden. Heute ist an ihrer Seite stattdessen Hündin Melody. Sie wurde speziell als Diabetes-Warnhund ausgebildet. Weil die Kosten dafür nicht die Krankenkasse übernimmt, hatte es in Stadtallendorf viele große Spendenaktionen gegeben. Den entscheidenden noch offenen Betrag konnte dann Pfarrer Diethelm Vogel von der katholischen Kirchengemeinde St. Katharina beisteuern. Er hatte sich hilfesuchend an die Stiftung Fliege gewandt. Für Mia-Sophie hat nun ein neues Leben begonnen. Mit ihrer besten Freundin und Beschützerin an ihrer Seite hat sie ein großes Stück Unabhängigkeit gewonnen, etwas, was für gesunde Kinder in ihrem Alter selbstverständlich ist.
Dr. Jürgen Thiesbonenkamp
Auf die Fliege-Stiftung können sich Menschen verlassen, die die Erfahrung kennen, von anderen verlassen zu sein. Das kommt dann vor, wenn Hilfe und Unterstützung, die Menschen bei ganz verschiedenen Schicksalsschlägen von Rechts wegen erhalten, nicht ausreicht oder diese an ihre Grenzen kommt.
In vielen Einzelfällen, wo alle anderen Mittel ausgeschöpft waren, konnte die Fliege-Stiftung in der Vergangenheit helfen. Wo einem geholfen wird, kann nicht selten eine ganze Familie aufatmen. Das spornt mich an. Daher arbeite ich gerne in der Fliege-Stiftung mit.
Jeder Einzelfall wird geprüft. Es ist nicht immer leicht, eine Entscheidung zu treffen. Hilfe braucht auch Geld. Daher hoffe ich, dass sich noch mehr Menschen ansprechen lassen und der Stiftung ihre Spende anvertrauen. Dann können noch mehr Menschen erfahren, dass sie mit ihren Sorgen nicht allein sind und auch sie Hilfe, Trost und neue Zuversicht finden können.
Wo Nächstenliebe praktiziert wird
Die Presse ist voll von Berichten über einen „Flüchtlingsstrom“ oder eine „Flüchtlingsflut“, die auf dem Weg zu uns ist. Bei Pastor Wiltzer in Solingen dagegen kommen Menschen an. „Wenn ich diese Begriffe höre, die aus hilfsbedürftigen, verzweifelten Flüchtlingen eine anonyme und bedrohliche Masse machen, dann werde ich traurig. Dadurch stumpft man ab. Menschen, die das lesen, vergessen darüber, dass viele dramatische Schicksale dahinterstehen. Wenn jemand seine Heimat aufgibt, dann tut er das nicht leichtfertig“, so Andreas Wiltzer. In seiner Gemeinde stehen die Türen für Neuankömmlinge weit offen.
Gelebtes Christentum ist hier erfahrbar in einem Kinderkirchenprojekt. „Unsere Gottesdienste erleben hier die Menschen verschiedenster Religionen als Gäste. Ich glaube, es ist besser, ein Werteprofil zu leben, statt nur von christlicher Nächstenliebe zu predigen. Wenn wir den Menschen helfen, sie unterstützen, und dass dann mit unserem Christentum begründen, nehmen sie unsere Religion so wahr wie sie eigentlich gedacht ist.“
Vor fünf Jahren wurde die Solinger Kinderkirche gegründet, damals gab es in der Gemeinde an die 700 Flüchtlinge. Obwohl inzwischen bald 3000 hier Zuflucht gefunden haben, stehen die Deutschen hinter ihrem Engagement. Pastor Wiltzer: „Ungeheure Hilfsbereitschaft erlebe ich täglich."
Das Treffen der PfarrerInnen
Einmal im Jahr laden wir unsere PfarrerInnen, unsere SeelsorgerInnen ein, damit sie uns von ihren Projekten und Erfahrungen erzählen. Da machen wir die beglückende Erfahrung, dass da ganz ohne unsere Hilfe ein Netz geknüpft wird aus Erfahrungen und Zuspruch. Es ist ein besonderer Abend, engagiert, fromm und fröhlich, voller Dankbarkeit, dass wir verzweifelten Menschen beistehen konnten.
Volle Teller für leere Geldbeutel
Wenn man Heinz-Hermann Buse nach der Motivation für sein Engagement fragt, dann argumentiert er sofort mit Jesus. Das ist umso erstaunlicher, weil er kein Pfarrer, sondern Sozialarbeiter und Geschäftsführer des Diakonischen Werks der Evangelischen Kirche in Oldenburg ist. Im Rahmen des Projekts „Volle Teller für leere Geldbeutel“ hilft er Menschen, die auf der Straße leben. Obdachlosen, Gestrauchelten und allen, denen scheinbar die Rückkehr in unser normales System verwehrt ist. Und diese Arbeit mündet nicht immer in Hilfe zur Selbsthilfe.
In der Begegnungsstätte bekommen die Menschen eine Adresse, die ihnen den Bezug von Sozialleistungen ermöglicht, können gegen geringes Entgelt eine warme und gehaltvolle Mahlzeit einnehmen und werden medizinisch grundversorgt. „Obdachlos sein, das heißt doch nicht, dass man seine Würde verloren hat“, so Heinz-Hermann Buse. „Wir stehen den Menschen bei. Die Unterstützung der Stiftung Fliege ist dabei eine wertvolle Hilfe.“
Zahltag!
Seit vier Jahren finden junge Menschen, die ohne Arbeit sind, teils obdachlos leben und in Lebenskrisen stecken, einen Anlaufpunkt im Projekt „Zahltag“ des Don Bosco Jugendwerks Bamberg. Die jungen Menschen, die an diesem Projekt teilnehmen, bekommen neben Arbeiten wie Rasenmähen auch Unterstützung bei den täglichen Nöten, z.B. Hilfe beim Schreiben von Bewerbungen, dem Besuch auf Ämtern, beim Stellen von Anträgen und lebenspraktische Tipps. Außerdem erhalten sie ein warmes Mittagessen und nach getaner Arbeit 20,00€ Taschengeld. Das Projekt ermöglicht neben ersten Erfahrungen auf dem Arbeitsmarkt durch Vermittlung von Praktika und einigen handwerklichen Grundlagen vor allem wieder eine Teilhabe an der Gesellschaft, eine Stabilisierung der Lebenssituation und die Entwicklung einer Zukunftsperspektive.
Das Projekt „Zahltag“ des Don Bosco Jugendwerks Bamberg hat 2014 von der Stiftung Fliege eine Spende in Höhe von 10.000€ erhalten.
Gutes Stiften GmbH
Stiftungsverwaltung
Damit sich das tragende Netz der Stiftung Fliege reibungslos ausbreiten kann, sind wir von Gutes Stiften, Herr Thomas Ebermann und Frau Caroline Rudolph, da. Wir nehmen uns Zeit für die individuellen Aufgaben und Bedürfnisse der Stiftung, für Anfragen zu Projekten und beraten vertraulich zu Möglichkeiten der Nachlassspende und Zustiftung.
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