05.08.2016 Tagebucheintrag

Jürgen Fliege, Feldafing

Ein leidiges Thema! Telefonkonferenz über die richtige Anlage unserer Stiftungsgelder. Schließlich wollen wir im Spätherbst wieder unsere engagierten Pfarrer mit zehntausend Euro für ihre soziale Arbeit ausstatten. Aber wie macht man das in zinslosen Zeiten? Müssen wir an der Börse mehr spekulieren? Die alten Zeiten sind vorbei, wo man einfach mündelsicher Geld anlegen konnte. Das kann man zwar, bekommt allerdings weniger zurück als man eingezahlt hat. Das ist nichts für die Stiftung. Was tun? Wir müssen mit unserer Bank beraten, dass wir weniger daran interessiert sind, unseren Stiftungsreichtum zu mehren, als vielmehr daran, jedes Jahr möglichst viel "Rendite" aus diesem Vermögen ausbezahlt zu bekommen. Unsere Stiftung lebt quasi von dem Geld. Und jetzt im August sieht die Sache auch schon viel besser aus als im Mai. Also, das werden wir hinbekommen. Wenn auch nicht zwölf Pfarrer wie in den letzten Jahren, dann eben sieben oder zehn; wer weiß, was wir bis Oktober für Gelder beisammen haben. Umso mehr freut es mich dann, dass wieder einmal ein Testament zu Gunsten der Fliege-Stiftung mit der Post eintrudelt. Es kommt aus dem Frankfurter Raum, wo ein altes Ehepaar schon vor über fünfzehn Jahren bei der Aufsetzung ihres letzten Willens an uns gedacht hat. Die Dankschreiben von uns lösen bei den Hinterbliebenen nicht immer Begeisterungsstürme aus.