23.06.2019 Tagebucheintrag

Jürgen Fliege, Frankfurt

Die letzten vier Stunden saß eine junge Studentin neben mir auf Platz 3F im Flieger. Sie fiel mir schon beim Warten im Flughafen auf. Ein kleiner Stoffteddy wurde von ihren nervösen Fingern ziemlich arg geknuddelt. Sie hatte sich dann beim Einsteigen dem Purser schon offenbart, dass sie starke Flugangst hätte und seine Hilfe suche. Warum platziert der liebe Gott sie ausgerechnet neben mir? Wenn man einem Menschen den tieferen Rat, loszulassen, wenn man eh keine Kontrolle über die Situation hat, nicht geben kann, dann versuche ich es mit dem Gegenteil: Ihre Einbildungskraft ist ja besser als alle beruhigende Statistik. Also soll sie sich einbilden, das Flugzeug mit ihren Händen zu steuern. „Fassen Sie bitte beide Lehnen an, bis das Flugzeug ihnen gehorcht!“