21.05.2019 Geflüchtete

Nächstenliebe in einem Dortmunder Brennpunkt

Pfarrer Laker mit Schützling

Pfarrer Friedrich Laker ist mit der Wahl seines Jobs einer echten Berufung gefolgt. Schon als kleiner Junge wollte er Pastor werden, weil er etwas bewegen und mit Menschen arbeiten wollte. Mittlerweile teilt er sich eine Pfarrstelle mit seiner Frau, ist fünffacher Vater und lebt sehr glücklich in einem Dortmunder Stadtteil, der als sozialer Brennpunkt gilt. Doch genau das reizt ihn. „Ich bin leidenschaftlich gerne Teil der Kirche, obwohl ich mich immer wieder mit ihr reibe“, erzählt er mit einem Augenzwinkern, „ich will, dass Kirche lebendig bleibt und nah am Leben dran. Hier in der Nordstadt habe ich einen Ort gefunden, an dem ich etwas gestalten kann. Ich darf experimentieren und habe die Rückendeckung der Gemeinde vor Ort. Bis heute zieht sich das so durch und ich habe nie an meiner Berufung gezweifelt.“ Viele Menschen sind es, die neben seiner Hilfe als Seelsorger auch mal eine finanzielle Unterstützung gebrauchen können. Besonders gilt das, wenn sie alles verloren haben und nur mit ihrem blanken Leben in Dortmund gestrandet sind. So ein Fall ist die Geschichte von Sani B. (Name geändert), der aus Myanmar stammt und bei Laker Kirchenasyl bekam. „Dadurch wurde sein Fall noch einmal geprüft und wir konnten so verhindern, dass er unrechtmäßig abgeschoben wird“, erklärt Friedrich Laker. Auch die Leidensgeschichte von Luan und Adrian (Namen geändert) fand dank des Projektes „Ankommen“, das Laker unterstützt, ein gutes Ende. Die beiden homosexuellen Männer waren in ihrem Heimatland Albanien verfolgt und bedroht worden, sogar von ihrer eigenen Familie. Morgens sieht man Schulkinder durch die Nordstat laufen. Einige davon haben Schulranzen, die mit dem Geld der Fliege-Stiftung bezahlt wurden. Pfarrer Laker: „Wir wollen die Menschen motivieren, hier in unserer Gesellschaft anzukommen und Teil davon zu werden. Und manchmal sind es schon so kleine Dinge wie Schulranzen, die dazu beitragen können.“