02.04.2019 Tagebucheintrag

Jürgen Fliege, Bangkok/ Phnom Penh

Der Jetlag hat mich voll erwischt. Ich taumle durch den riesigen Flughafen von Bangkok. Und ob wir weiterkommen steht auch in den Sternen. Die Fluglinie ist kaum bekannt. Gut zwei Stunden Verspätung. Dann bringt uns ein moderner Air-Bus zu unserem Ziel. Beim Fliegen lernt man die wahre und wirksamste Religion kennen: Statistik! Ich vertraue dann, wenn es oft genug gut gegangen ist.
Auf der Autofahrt zur Küste die ersten Kühe mit Vorfahrt. Der Hinduismus färbt ins buddhistische Umland ab. Ochsenkarren und Bauernhäuser ohne Wände. An einem Baugerüst für ein größeres Haus mit zwei Stockwerken ersetzen ca. 20 Männer auf dem Bambusbaugerüst den Baukran und reichen Baumaterial von Hand zu Hand nach oben. Sieht nach Breitwandkino über das alte Ägypten mit jüdischen Sklaven aus. Mein Geist importiert längst eine Maschine aus Deutschland. Da fährt mir die Erinnerung an Prof. Heiler dazwischen, dem Religionswissenschaftler aus Marburg aus der Mitte des vergangenen Jahrhunderts: Bevor wir mit deutschen Maschinen kommen, sollten wir die Lebensart der Menschen studieren.