24.04.2018 Geflüchtete

Ein Kleinbus bringt verschiedene Kulturen zusammen

Ein Kleinbus für Geflüchtete

Während woanders nur geredet wird, über Sinn und Zweck der Integration von Menschen, die aus Krisengebieten zu uns geflüchtet sind, packt Pastor Siegfried Winkler in seiner Gemeinde in München an. „Wir können viel daraus lernen, was bei der Integration der Gastarbeiter in Deutschland früher schiefgegangen ist. Da war ja nie die Rede davon, dass sie bleiben sollen. Und wir haben selbst eine Parallelgesellschaft gefördert, durch unser Nichtwahrnehmen dieser Menschen. Deswegen sind sie heute auch schlecht integriert.“ Egal, ob und wann die Flüchtlinge irgendwann in ihre Heimat zurückkehren können, jetzt sind sie hier. Und in München werden sie nicht allein gelassen. Ein Netz von ehrenamtlichen Helfern kümmert sich um diese Menschen. Pastor Winkler: „In unserem Gemeindehaus gibt es viele Begegnungsmöglichkeiten und Weiterbildungsangebote. Allerdings wohnen sie in einem Haus, das etwas abseits im Industriegebiet liegt. Etwa 300-350 Leute sind dort derzeit untergebracht, vor allem junge Familien aus unterschiedlichen Ländern, Kontinenten und Kulturkreisen.“ Damit gerade auch die Frauen – die oft nicht alleine Trambahn fahren sollen oder sich auch nicht trauen – an den Aktivitäten im Gemeindezentrum teilhaben können, ist der Kleinbus, den die Gemeinde jetzt dank der Unterstützung der Fliege-Stiftung anschaffen konnte, so ungeheuer wichtig. „Kinder, Frauen und manchmal auch Möbel… wir transportieren damit alles. Wir sind froh, dass wir diesen Bus haben“, so Pastor Winkler, „natürlich haben wir keinen Einfluss darauf, wie lange die Menschen letztendlich hierbleiben, aber solange sie da sind, sollten sie mit Würde und Anstand behandelt werden. Abgesehen davon: ein bisschen deutsch zu können, das schadet doch nirgendwo auf der Welt. Damit können wir ihnen auch unsere Kultur näherbringen.“