01.04.2017 Tagebucheintrag

Jürgen Fliege, Tutzing

In Tutzing, wo ich fast zwanzig Jahre lang lebte, hat eine Verstorbene gut zehn Millionen Euro an einen Verein gespendet, dem ich immer noch angehöre. Kein Aprilscherz! Bin ich jetzt reicher? Wie man es nimmt. Der Verein kümmert sich seit zig zig Jahren um das, was bis heute in unserer Gesellschaft nicht klappt. Um die Pflege und Liebe zu den Alten und Pflegebedürftigen unter uns. Und in Tutzing ist fast jeder zehnte Bürger Mitglied im Verein. Heute tagt er. Auch Dr. Marianne Koch, die mit über achtzig Jahren heute den Festvortrag hält, ist Mitglied. Wir sind eine stolz verrückte Truppe. Und heute stellen wir die Weichen, wohin das Geld fließen soll. Es wird wohl eine Investition sein, die Richtung Betreutes Wohnen im Alter geht. Da ist der größte Bedarf.  Keiner von unserem Verein denkt daran, seine monatliche Spende für die Pflege von Angehörigen zu reduzieren. Wir sind stolz, dass wir unseren fast 200 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern dadurch Zeit abkaufen, die sie in Liebe und Treue und Zuwendung bei unseren Alten verbringen. Wir pflegen hier nicht nach Checkliste! Wir pflegen nach Liebe! Und das geht eben nur, wenn wir Gesunden über das Maß hinaus zusammenleben. Und dann kommt dann und wann ein Geschenk wie vom Himmel, wo jetzt eine von uns wohl ist und sich freut wie Bolle, dass sie uns so in Erstraunen und Freude versetzt hat.