08.11.2016 Tagebucheintrag

Jürgen Fliege, La Palma

Ich bin ins Bett gegangen als Hillary Clinton noch führte. Ich war auch sicher, dass sie gewinnt. Ich konnte mir nicht vorstellen, dass Robert Geiss, das deutsche TV-Pendant von Donald Trump, die Wahl zum Bundeskanzler gewinnen würde. Aber jetzt geht eine Erschütterung durch die Welt. Rom ist untergegangen und Washington ist auf dem besten Weg dahin. Ich tröste mich einen Moment damit, dass vor acht Jahren die berüchtigten weißen Männer vor Entsetzen geweitete Augen hatten als ein „Neger“ mit seiner Familie ins weiße Haus einzog. Aber was wird nun? Ich sehe mit allen wütenden Bürgern, dass es mit unseren Demokratien schlecht bestellt ist. Der Wille der Bürger schlägt nicht mehr durch. Lobbyismus, wohin man schaut, und keine Entscheidungen mehr. Modelle, wie man die Bürger auf allen Ebenen wieder beteiligen kann, werden von den „herrschenden“ Parteien abgelehnt. Seit einer Generation gibt es solche Modelle wie die Planungszellen, in denen sich Bürger an Entscheidungen durch Zufallsgenerator ausgewählt beteiligen. Wir müssen unsere Demokratien retten, indem wir sie verändern. Einfach Weiterwurschteln bringt uns um.